35 3.2 Entwicklungsprozess Die Kaufbeurer Lebensräume sollen der kleinräumigeren Darstellung von Daten dienen und eine vergleichsweise unaufwendige Art der Berücksichtigung der sozialen Lage für die Berichterstattung und in der Zukunft auch für die Planung ermöglichen. Die Gliederung des Stadtgebietes in die endgültigen 23 Lebensräume ist eine Lösung, die das Er- gebnis eines breiten Diskussions- und Aushandlungsprozesses mit unterschiedlichen Vertretern der Stadtverwaltung und weiteren Akteuren (z.B. Stadtjugendring) ist, um allen Bedürfnissen gleicher- maßen entgegenzukommen und gleichzeitig eine einheitliche Linie zu erreichen.10 Zunächst wurde dabei auch im Sinne einer Sozialraumorientierung agiert. Aus Gründen der Stigmatisierungsgefahr wurde im Verlauf des Prozesses beschlossen, den Begriff „Sozialraum“ nicht weiter zu verwen- den, sondern nur noch auf „Kaufbeurer Lebensräume“ zu verweisen und von Planungsbezirken auf Grundlage der kleinräumigen Sozialraumanalyse zu sprechen. In enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Abteilungen der Stadt wurden zunächst 21 Räume identifiziert, als Vorschlag für die Definition der Kaufbeurer Lebensräume grafisch aufbereitet und als Diskussionsgrundlage vorgelegt. Grundsätzlich wurde der Wunsch geäußert, lieber möglichst kleinräumig zu bleiben, da gröbere Einteilungen des Stadtgebietes dann durch Zusammenrech- nungen erreicht werden können. Auf Antrag wurden daraufhin noch 2 weitere Räume eigenständig dargestellt. In einer Sitzung aller Referats- und Abteilungsleiter am 16.03.2011 wurden diese, nach den Ände- rungswünschen im Vorfeld, besprochen und verbindlich festgelegt. Inputgeber/Teilnehmer an der Entwicklung: ● Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Bildungsmonitoring, Lernen vor Ort ● Projektleitung Lernen vor Ort ● Referatsleiter Zentrale Dienste, Bürgerservice, Recht und öffentliche Ordnung ● Referatsleiter Wirtschafts- und Familienreferat ● Referatsleiter Finanz-, Sozial-, Schul- und Kulturreferat ● Referatsleiter Bau- und Umweltreferat ● Abeilungsleiter Hauptverwaltung und Personal ● Abteilungsleiter Informations- und Kommunikationstechnologien ● Abteilungsleiter Rechtsabteilung ● Abteilungsleiter Gleichstellung und Familie ● Abteilungsleiter Bürgerservice ● Abteilungsleiter Öffentliche Ordnung, Staatsangehörigkeit, Ausländerwesen und Wahlen ● Abteilungsleiter Wirtschaftsförderung, Marketing ● Abteilungsleiter Immobilienmanagement ● Abteilungsleiter Kinder, Jugend und Familie 10 Auch in anderen Abteilungen waren bereits kleinräumige Einteilungen in Form von 24 Planbezirken genutzt worden. Auf- grund von Grenzüberschneidungen mit offiziellen Raumeinteilungen waren diese allerdings nicht dazu geeignet einen Bezug zu anderen Daten herzustellen. In der Öffentlichkeit waren diese kaum bekannt und wurden auch nicht als Räume im Sinne eines „Lebensraumes“ wahrgenommen.