Am Ehrenamtstag auf dem Indianerpfad (AZ, 11.05.09)

Aktion - Kaufbeurer Vereine stellen sich vor - Informationsstände im Ringweg und Spielplatzprojekte locken an

Samstagvormittag, die Sonne lacht vom Himmel und ganz Kaufbeuren scheint auf den Beinen zu sein. Gerade in der Innenstadt braucht man etwas Geduld, um durchzukommen. Neben dem Kunsthandwerkermarkt und einer Kundgebung zum Tag der sozialen Arbeit (siehe eigene Berichte) ist auch im Ringweg einiges geboten. Viele Informationsstände mit Plakaten und Fähnchen säumen das kleine Gässchen neben dem Rathaus. Eine Live-Band sorgt für musikalische Unterhaltung, Bänke laden zum Verweilen ein.

Es ist der erste Ehrenamtstag in Kaufbeuren, an dem insgesamt 19 Vereine sich selbst und ihre Projekte vorstellen. «Mit diesem Aktionstag wollen wir das enorme ehrenamtliche Engagement in Kaufbeuren in den Vordergrund rücken und all den Aktiven eine Plattform bieten», erklärt Caroline Moser von der Koordinierungsstelle Kaufbeuren-aktiv.

Zurückgehend auf eine Initiative der ARD hat Moser gemeinsam mit dem Generationenhaus und dem Stadtjugendring das Projekt organisiert. So erhalten auch zahlreiche Jugendgruppen die Möglichkeit, sich zu präsentieren. «Während bei der Veranstaltung im Ringweg mehr die Erwachsenen tätig sind, engagieren sich die Jugendlichen auf fünf Spielplätzen im ganzen Stadtgebiet», weiß Moser.

Auf dem Trümmergelände in Neugablonz beispielsweise haben Mitglieder des TV Neugablonz und des Neugablonzer Jugendtreffs einen Trümmergelände-Wettkampf organisiert. Als Spielplatzdedektive müssen alle Teilnehmer sieben Prüfungen bestehen, um einen Preis zu gewinnen. Die beiden Freunde Nico und Patrick sind schon durch und freuen sich über einen gewonnenen Fächer. «So können wir uns jetzt etwas abkühlen», sagt Patrick lachend. Richtig viel Spaß hatten die Neunjährigen vor allem auf dem Indianerpfad. «Da muss man auf Baumstämmen durch den Wald laufen. Wer den Boden berührt, kriegt Punkte abgezogen», erklärt Nico.

Dass Kindern ein solcher Tag gut tut, weiß auch Michael Böhm vom Stadtjugendring. «Viele waren bereits vor 10 Uhr da und konnten es kaum erwarten.» Währenddessen geht es auf dem Spielplatz am Bleichanger noch etwas ruhiger zu. Dort warten die Ehrenamtlichen der Jugend von St. Martin und der Heiligen Familie auf den Andrang. «Wir rechnen am Nachmittag mit mehr Besuchern», so Sebastian Zajcek, der bereits seit zehn Jahren als Ehrenamtlicher tätig ist.

Mehr Interesse erwünscht

Dass sie ihren freien Samstag opfern, stört keinen der freiwilligen Helfer. Sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen stehen die Projekte im Vordergrund. «Es geht vor allem um den informellen Austausch und darum, den Menschen zu zeigen, dass es uns gibt», bestätigt Susanne Sauter von der Caritas.

Sie sucht ehrenamtliche Jobmentoren, ein paar Flyer hat sie schon verteilt. Auch Waltraud Stadel-Hahn vom Frauenhaus spricht von einem tollen Projekt, wünscht sich aber etwas mehr Interesse von Seiten der Bürger.

Dennoch ist an diesem Samstag im ganzen Stadtgebiet erkennbar, dass sich Menschen aller Altersgruppen mit Spaß für andere engagieren - auch wenn die Resonanz nicht ganz so überwältigend ist.