Symposium in der Geschichtswerkstatt
''Wir möchten, mehr als 50 Jahre nach Kriegsende, mit der neuen Generation, den Jugendlichen beider Länder, einen Neubeginn wagen und mit Hilfe unserer Geschichts-werkstatt die Städtepartnerschaft zwischen Kaufbeuren und Jablonec nad Nisou weiter mit Leben füllen“, erläutert Werner Altmann, Direktor des Jakob-Brucker-Gymnasiums seine Motivation, das VIELFALT TUT GUT Projekt Deutsch-Tschechischen Geschichtswerkstatt durchzuführen.
Im Projekt werden historische und politische Kenntnisse über beide Städte und Länder erweitert und vertieft, Vorurteile auf beiden Seiten abgebaut und ein Beitrag zur deutsch-tschechischen Versöhnung geleistet. Seit Anfang des Jahres beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der 12. Klassen des Kaufbeurer Jakob-Brucker-Gymnasiums und des Sportgymnasiums von Jablonec nad Nisou bereits mit dem Geschichtsprojekt.
„Wir wollten die Geschichtswerkstatt, die in Städten wie Augsburg und Nürnberg bereits seit einigen Jahren läuft, auch mit unseren Jugendlichen in Kaufbeuren realisieren“, so Altmann weiter. Per Definition sei eine Geschichtswerkstatt eine Gruppe oder ein Verein, die sich der Erforschung und Darstellung der regionalen Geschichte von unten verpflichtet fühlt. „Die Kaufbeurer Schülerinnen und Schüler sind mit großem Interesse dabei und bereits gespannt auf das Symposium zur Geschichtswerkstatt, das in wenigen Tagen im Jakob-Brucker-Gymnasium stattfinden wird“.
Elf Teilnehmer aus Tschechien und ebenso viele aus Kaufbeuren werden beim Symposium in Vorträgen und Kurzvorträgen die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler zu Geschichte und Politik beider Städte vertiefen. Das Symposium wird am Freitag, den 18. Juni 2010 um 9.00 Uhr in der Mensa des Jakob-Brucker-Gymnasium von Dr. Stefan Fischer vom Kaufbeurer Stadtarchiv und Dr. Milan Svoboda aus Biaritz eröffnet. Zahlreiche Kurzvorträge und Diskussionen schließen sich an, die von Universitätsprofessoren und Lehrern ebenso bestritten werden, wie von Schülerinnen und Schülern. Dabei werden so unterschiedliche Themen behandelt wie die historischen Handelswege zwischen Deutschland und Tschechien, Jan Hus und die Reformation oder die „Zusammenarbeit“ zwischen Gablonz und Neugablonz seit den 50er Jahren.
„Vornehmlich sind die Vorträge für unsere Schülerinnen und Schüler gedacht, doch Interessierte können sich gerne bei uns in der Schule melden und teilnehmen“, so Altmann über die Zielgruppe der Vorträge. Generell sei es das Ziel Jugendlichen mit Hilfe der Geschichtswerkstatt zu ermöglichen, sich von der wissenschaftlichen Seite her mit der eignen, lokalen Geschichte zu beschäftigen. „Unser Ansatz ist nicht politisch, sondern rein wissenschaftlich“, betont Altmann. Er freut sich über das Interesse der Jugendlichen und auf das Symposium und ist bereits auf den nächsten Teil der Geschichtswerkstatt gespannt, wenn andere Länder und Themen behandelt werden.
Weitere Informationen über das Projekt und über das Programm VIELFALT TUT GUT sind im Internet unter www.kaufbeuren-aktiv.de/projekte zu erhalten.