STÄRKEN vor Ort - Sozialkompetenztraining mit Pferden
In Unterostendorf, gleich neben dem Dorfbach, liegt der Fliederbachhof. Seit Anfang diesen Jahres besuchen zwölf Neugablonzer Mädchen regelmäßig den idyllisch gelegenen kleinen Reiterhof. Im Rahmen des STÄRKEN vor Ort Projekts „Sozialkompetenztraining mit Pferden“ werden die Schülerinnen, die die Josef-Landes-Schule oder die Gustav-Leutelt-Schule besuchen, zweimal pro Woche unter Leitung von Sozialpädagogin, Reitpädagogin und Legasthenietherapeutin Alexandra Aschenbrenner mit Aufgaben am und auf dem Pferd konfrontiert.
Begeistert dabei - Selbstvertrauen gewonnen
„Nach der ersten ausführlichen Kennenlernphase, haben sich die Mädchen sehr schnell an den Umgang mit den Pferden gewöhnt“, so Aschenbrenner. Sie freut sich darüber, mit wie viel Begeisterung die Jugendlichen an die Aufgaben gehen und wie viel Selbstvertrauen sie im Umgang mit den Tieren bekommen haben. „Hier herkommen zu dürfen ist toll“, findet die vierzehnjährige Natalie, eine der teilnehmenden Schülerinnen. „Man lernt zum Beispiel sich durchzusetzen, man lernt aber auch anderen zu vertrauen.“ Natalie besucht den Hof seit 10 Monaten und freut sich jede Woche auf den Montag, an dem sie sich zusammen mit ihren Mitschülerinnen um Jara, Bruno oder Janosch kümmert. Die Jugendlichen werden an den Nachmittagen nicht nur im Umgang mit Pferden geschult. Sie lernen im Rahmen des verhaltenstherapeutischen Ansatzes auch Emotionen bei den Pferden und den anderen Mädchen wahrzunehmen, Ängste oder Aggressionen abzubauen oder zu regulieren und zudem zusammen zu arbeiten. Wichtig sei für die Mädchen sich beim Reiten dem Pferd anzuvertrauen und sich auch mal fallen zu lassen zu können, so Aschenbrenner.
Positive Rückmeldung von Lehrerinnen und Lehrern
Während des Reitens erläutert die Reitpädagogin wie die Mädchen dem Pferd signalisieren können, dass sie antraben oder auch anhalten möchten, ohne die Hacken zu verwenden oder am Zügel zu zerren. Der Erfolg stellt sich schon nach wenigen Runden ein und lässt die Reiterin ob des Erfolges zufrieden lächeln. „Die Anerkennung, die die Jugendlichen in der Arbeit mit den Pferden erhalten, erleichtert es ihnen besser mit Lob, Kritik oder Misserfolg umzugehen. Das schaffen sie dann aber nicht nur hier, sondern auch in ihrem anderen Umfeld, der Schule oder zu Hause“, so Aschenbrenner. Die Rückmeldung der Lehrerinnen und Lehrer der jeweiligen Schulen auf das Projekt sind durchwegs positiv. „Wir sind sehr angetan davon, welch positiven Einfluss das Projekt auch auf das Schulleben hat“, so Bertram Schauer, stellvertretender Schulleiter der Josef-Landes-Schule. Das Projekt ermögliche den Mädchen gruppenübergreifende Kontakte und wirke sich sowohl auf ihr Sozialverhalten als auch ihre Motivation sehr positiv aus. Er würde sich wünschen auch in Zukunft die Möglichkeit zu haben Schülerinnen und Schüler auf diese Weise in ihrer Entwicklung zu fördern." Auch Frank Hortig, Konrektor der Gustav-Leutelt-Schule zeigt sich vom Projekt überzeugt und freut sich darüber den Jugendlichen in den Ganztagesklassen ein so attraktives Angebot machen zu können, das die schulische Ausbildung so hervorragend ergänzt.
Kontakt
Weitere Informationen zu STÄRKEN vor Ort in Kaufbeuren sind dem Internet zu entnehmen unter www.kaufbeuren-aktiv.de unter Projekte – STÄRKEN vor Ort oder bei der Projektleitung zu erhalten. Kontakt: Alexandra Aschenbrenner, Diplom Sozialpädagogin, Fliederbachhof, Dorfstrasse 22, 86869 Oberostendorf/OT Unterostendorf, www.fliederbachhof.de.
Das Projekt „Sozialkompetenztraining mit Pferden“ wird aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union kofinanziert. Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes, der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investition in die Humanressourcen.
Schülerinnen der Josef-Landes-Schule beim Reiten
Die Maßnahme wird aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union kofinanziert.