Jugendliche mit Engagement und Ideen
„Salzstreuer“ auch im neuen Jahr mit hohen Zielen

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Es ist Freitagnachmittag, als sich Moritz, Sandra, Arul, Stefan, Barbara und Phillip mit Sozialpädagogin Beatrice Altman-Schevitz und dem Leiter der Volkshochschule Kaufbeuren, Joachim Schön, treffen. Die Jugendlichen, Schüler des Jakob-Brucker-Gymnasiums und des Mariengymnasiums, sind einige der 12 „Salzstreuer“.

Die „Salzstreuer“ haben vor zwei Jahren im Rahmen des Bundesprogramms VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie zusammengefunden und engagieren sich seither besonders für Demokratie, gegen Rechtsextremismus und gegen das Vergessen der NS-Verbrechen. In der vergangenen Förderphase haben sich die Jugendlichen intensiv mit den Verbrechen der NS-Zeit auseinandergesetzt. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen haben sie in der viel beachteten Wanderausstellung „Es war auch hier“ zusammengestellt, die bereits neun Mal zu sehen war.

In den kommenden Monaten soll die Arbeit der Salzstreuer, die bisher schwerpunktmäßig auf die Analyse von Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus ausgerichtet war, eine neue Ausrichtung erfahren. „Wir möchten Journalismus von Jugendlichen für Jugendliche machen“, erklärt Stefan. Mit Hilfe der gemeinsamen journalistischen Arbeit möchten die Salzstreuer jugendliche Spätaussiedler und russischen Migranten in die Gruppe integrieren. Gemeinsame Aktionen, Lesungen, Videogestaltung und künstlerische Gestaltung sind vorgesehen, zudem eine Bildungsreise nach Israel.

Fünf neue engagierte Schüler sind in den letzten Wochen zu den „Salzstreuern“ gekommen und bringen neue Ideen mit. „Die Jugendlichen überraschen mich immer wieder mit ihrem Engagement, ihren Einfällen und Initiativen“, so Altman-Schevitz, die die „Salzstreuer“ auch in dieser Projektphase unterstützt und anleitet. Sie berichtet von neuen Artikeln über die „Salzstreuer“ im Internet, von Filmprojekten und der geplanten Internetzeitung, in der Artikel zu Demokratie, toleranter Streitkultur und Konfliktfähigkeit veröffentlicht werden.

Lebhaft diskutieren die Jugendlichen bei ihrem ersten Treffen mit Joachim Schön den Einfluss der Medien und der Presse auf Politik und Gesellschaft und die Darstellung von „Wahrheiten“ zur Zeit des dritten Reiches und in der Gegenwart. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Salzstreuern“, so Schön. Politik und Geschichte seien attraktive und vor allem wichtige Themen für Seminare und Vortragsreihen bei der Volkshochschule. Er habe viel Gutes über die engagierten Schüler der Salzstreuer gehört und wolle die Gruppe bei ihrer Arbeit unterstützen. Im Rahmen des Projektes mit den Salzstreuern wird in der VHS eine Veranstaltungsreihe für Erwachsene und Jugendliche mit Vorlesungen und einer Kinoreihe zu den Themen Demokratie, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus durchgeführt. Weitere Informationen über das Projekt und über das Programm VIELFALT TUT GUT sind im Internet unter www.kaufbeuren-aktiv.de/projekte zu erhalten.