Neues Bundesprogramm "Demokratie leben!" für die Stadt Kaufbeuren.
"Auf Augenhöhe mit Erwachsenen diskutieren".
Neues Bundesprogramm Demokratie leben! bringt Stadt Kaufbeuren 275.000 Euro
Zum Jahresbeginn 2011 startete in Kaufbeuren das Bundesprogramm TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN. Unzählige Kinder und Jugendliche haben sich seitdem in verschiedenen Projekten und Aktionen des Programms in zivilem Engagement, demokratischem Verhalten und dem Einsatz für Vielfalt und Toleranz geübt. Ende 2014 ging nun der Förderzeitraum zu Ende.
Doch laut Theresa Eberle, Büroleiterin der verantwortlichen städtischen Abteilung Kaufbeuren-aktiv steht bereits ein Nachfolgeprogramm namens "Demokratie leben!" in den Startlöchern. Die Gesamtlaufzeit werde fünf Jahre betragen, eine Fördersumme von insgesamt 275.000 Euro fließe dabei nach Kaufbeuren, zeigt sich Eberle erfreut.
Lebendige Beteiligung von Jugendlichen
Bis zu 5.000 Euro jährlich
Bis zu 5.000 Euro jährlich stünden nun alleine für die Einrichtung und Durchführung eines Jugendforums zur Verfügung. Die Veranstaltung soll Kommunalpolitiker und Jugendliche auf Augenhöhe miteinander in Kontakt bringen. Die beteiligten Jugendlichen gehören im Wesentlichen der Schülerorganisation Kaufbeuren "SchOK" an, also den Schülersprechern der weiterführenden Schulen.
Das Jugendforum wird mindestens einmal jährlich stattfinden und in seinen Vorhaben vom Stadtjugendring und Beate Schütz als Ansprechpartnerin wesentlich unterstützt. "Wir konnten in Kaufbeuren bereits in der Vergangenheit eine gute Basis für eine Jugendbeteiligung in der Politik schaffen. Mit "Demokratie leben!" führen wir diese Arbeit nun weiter", erklärt dazu Theresa Eberle.
TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN Projekt
"Eines der letzten TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN Projekte "Weg in die Zukunft!" hat bereits den Grundstein zur Vorbereitung des im April 2015 geplanten Jugendforums gelegt", erläutert Projektkoordinatorin Beate Schütz. Die jugendlichen Teilnehmer hätten Mitte Dezember 2014 in einem Workshop in Berlin dafür zeitgemäße Methoden auf ihre Praxistauglichkeit geprüft. So wurde ein "Stadtspiel", in dem die Jugendlichen mit der Kamera und dem Auftrag losgeschickt wurden in ihrer Stadt "Wohlfühlplätze" oder auch weniger angenehme Stellen zu finden, getestet und für gut befunden.
Auch die Idee in der Innenstadt beliebige Interviewpartner zu ausgewählten Themen zu befragen, kam gut an. "Die Fotos samt Begründungen und die Interviewergebnisse können dann an Stellwänden beim Jugendforum den Politikern präsentiert werden", erläutert Schütz. Oft hätten jüngere Menschen einen völlig anderen Blickwinkel auf die Stadt. Sie hofft, dass es gelingt der Politik diesen nahe zu bringen und damit in einen gegenseitigen Austausch zu kommen. "Als attraktiv wurde auch das sogenannte Speed-Dating empfunden. Dafür überlegten sich die Jugendlichen einen Fragenkatalog an verschiedene Stadträte. Diese würden dann - an langen Tischen sitzend - ihre Fragen beantworten. Nach jeweils zwei Minuten werde "durchgerutscht" und damit ein neues Gesprächspaar gebildet." Schütz betont, dass die teilnehmenden Jugendlichen sehr engagiert bei dem Projekt dabei seien: "Wir haben hier wirklich eine tolle Riege und ich bin der Meinung, dass die Jugendlichen mit dieser Veranstaltung eine gute Möglichkeit haben unseren Stadtratsvertretern ihre Sichtweisen, Themen und Wünsche für ein weiteres konstruktives Miteinander vermitteln zu können."
"Weg in die Zukunft" wurde vom Bundesprogramm TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN gefördert. Nähere Informationen zu diesem und zum neuen Demokratie leben! Programm finden Interessierte unter www.kaufbeuren-aktiv.de/programme.
Beim Workshop in Berlin testeten die Teilnehmer von „Weg in die Zukunft“ auch das „Stadtspiel“. Einer der Plätze wo Passanten danach befragt wurden was sie in Berlin mehr oder weniger gut fänden, war das Brandenburger Tor.
Bild: Björn Siegmund, Stadtjugendring
Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.