"Wenn Du etwas verändern willst, dann tu was dafür!"
Neue Wege zur Beteiligung Jugendlicher in der Politik.
Wie motiviert man Jugendliche zu mehr politischem Engagement?
Das ist die Kernfrage des Projektes "Weg in die Zukunft" unter Beteiligung des Stadtjugendrings Kaufbeuren. Teilnehmende Jugendliche sind die Stadtschülersprecher samt ihrer Vertreter sowie Mitglieder der Kaufbeurer Schülerorganisationen. Mitte Dezember findet dazu ein Workshop in Berlin statt.
"Er dient als konkretes Vorbereitungswochenende für ein in Kaufbeuren geplantes Jugendform", erläutert Beate Schütz, Projektkoordinatorin beim Stadtjugendring. "Wir testen dort zeitgemäße Methoden auf ihre Praxistauglichkeit. Darauf wie sie bei den Jugendlichen ankommen und ob sie auch nach Kaufbeuren passen."
Eine mögliche Methode sei, die Teilnehmer in der Stadt mit dem Auftrag loszuschicken "Wohlfühlplätze" oder auch nicht so angenehme Orte zu finden. Diese seien per Smartphone mit Fotos zu dokumentieren. Schließlich gelte es dann, Kommunalpolitikern diese aufgesuchten Plätze samt ihren Vor- und Nachteilen anschaulich zu erklären. "Weiterhin werden wir in Berlin mit dem sogenannten Speed-Dating eine weitere Methode ausprobieren. Dafür überlegen sich die Jugendlichen einen Fragenkatalog an verschiedene Politiker", erklärt Schütz das Konzept.
Gespräche auf Augenhöhe führen
Diese würden dann eingeladen und den Jugendlichen - an langen Tischen sitzend - ihre Fragen beantworten. Nach jeweils zwei Minuten werde "durchgerutscht" und damit ein neues Gesprächspaar gebildet. "Hier passiert Auseinandersetzung auf Augenhöhe. Bei einem ersten Versuch entstanden im letzten Jahr auf diese Weise tolle Gespräche mit Kaufbeurer Stadtratsmitgliedern, bei denen die Jugendlichen ihre Anliegen und Fragen ernst genommene sahen", zeigt sich Schütz von dem Vorgehen begeistert.
Abrundend gehören der Besuch des Berliner Jugendparlamentes und ein Stadtspiel mit verschiedenen Aufgaben zu Kommunikation und Interaktion zum Workshop-Programm. "Nach der Rückkehr aus Berlin werden Arbeitsgruppen benannt, die sich um die praktische Umsetzung des Erlernten kümmern", erklärt Schütz.
Wunsch nach größerer Beteiligung Jugendlicher
"Eine Grundidee des Projektes ist die multimedialen Interessen der Jugendlichen – wie Facebook, WhatsApp, Instagram & Co – besonders zu berücksichtigen. Die Nutzung moderner Kommunikationsformen und sozialer Netzwerke gehört bei der jungen Generation einfach dazu", erklärt Schütz. Deshalb würden alle Projektschritte diesem Umstand Rechnung tragen.
Dem Projekt vorausgegangen war der Wunsch des Kaufbeurer Stadtrates nach einer größeren Beteiligung Jugendlicher an der Kommunalpolitik. "Schnell zeigte sich, dass zu einem erfolgreichen Gelingen ein intensiver interaktiver Austausch nötig ist, der vom persönlichen Gespräch bis hin zur Nutzung zeitgemäßer Medien reicht", so Schütz. Sie hofft, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkennen, dass Demokratie und Politik nichts Abstraktes sind: "Durch aktiven Einsatz und Beteiligung können die jungen Menschen konkret etwas bewegen. Das ist das Ziel von `Weg in die Zukunft".“
"Weg in die Zukunft" wird vom Bundesprogramm TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN gefördert. Nähere Informationen zu diesem und weiteren Projekten finden Interessierte unter www.kaufbeuren-aktiv.de/programme/toleranz-foerdern/kurzinfo.