Festival der Vielfalt - Das 5. Kaufbeurer Integrationsforum

Ganz im Zeichen des Sports stand am vergangenen Montag das 5. Kaufbeurer Integrationsforum. Als Teil der Veranstaltungsreihe "Festival der Vielfalt" fand es heuer unter Beteiligung zahlreicher Gäste im Kolpinghaus statt. Eingeladen hatte das Koordinierungszentrum Kaufbeuren-aktiv der Stadt Kaufbeuren.

Kaufbeurer Integrationsforum stand ganz im Zeichen des Sports

„Als mir vor etwa fünf Jahren die Idee zum Integrationsforum kam, wollte ich eine Plattform schaffen, auf der sich Verantwortliche verschiedenster Netzwerke, Einrichtungen und Organisationen treffen, um sich über Integration und mehr Miteinander auszutauschen", blickt Alfred Riermeier, Leiter des Jugend- und Familienreferates im Kaufbeurer Rathaus auf die Anfänge zurück.

Gleich zu Beginn des Abends musste Riermeier jedoch den anwesenden Gästen die Absage der Festival-Schirmherrin und DFB-Integrationsbeauftragten Gül Keskiner, verkünden. „Leider teilte uns das Büro von Frau Keskiner am Morgen mit, dass sie aus einem wichtigen, persönlichen Grund nicht nach Kaufbeuren anreisen könne", erläuterte Riermeier.

Kurzfristig habe man aber vom DFB einen Film zur Verfügung gestellt bekommen, der die Integrationsbeauftragte, ihre Herkunft sowie ihre Arbeit zeige. Umso mehr rückte der zweite Vortrag des Abends in den Mittelpunkt der Veranstaltung. Ingo Wagner, Regionalkoordinator des Bayerischen Landes-Sportverbandes e.V., war eigens aus München angereist, um sein Projekt „Integration durch Sport" vorzustellen. „Sport ist nicht nur wichtig für unsere Gesundheit, sondern ist auch ein hervorragend geeignetes Mittel, um Menschen in unserer Gesellschaft zu verbinden und soziale Kompetenzen zu entwickeln", betonte Wagner gleich zu Beginn.

Menschen verbinden und soziale Kompetenzen entwickeln

Auf drei Ziele konzentriere er sich dabei: Erstens auf die Integration in und durch den Sport verbunden mit der Anerkennung freiwilligen Engagements und der Förderung kultureller Vereinseinstellungen.

Zweitens auf die Qualifizierung von Multiplikatoren wie z.B. von Sportassistenten und Minitrainern, sowie drittens auf die Bildung von Stützpunktstandorten in Bayern. Wagner: „In München haben allein 50 Prozent der unter 18-jährigen einen Migrationshintergrund.

In diesem Zusammenhang ist es äußerst wichtig, diese Menschen möglichst früh in ihren Fähigkeiten und Potenzialen zu fördern, um ihnen Chancengleichheit in unserer Gesellschaft zu ermöglichen."

Seit dem Jahr 2011 habe man mit Hilfe des Projekts „Integration durch Sport" 76 Stützpunktvereine, 451 integrative Sportgruppen und 247 integrativ tätige Übungsleiter in Bayern installieren können, so der Projektleiter. Finanziert wird das Projekt laut Wagner vom Bundesministerium des Inneren sowie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

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Die Lebenssituation aller Menschen verbessern

Wie wichtig Integrationsarbeit ist, machte auch Oberbürgermeister Stefan Bosse in seiner Ansprache deutlich: „Gemeinsam müssen wir versuchen, die Lebenssituation aller Menschen zu verbessern, dazu gehört auch das Thema Frieden und gegenseitiges Verständnis", betonte Bosse. Denn Frieden und Integration sei, wie uns jeden Tag wieder aufs Neue in der Welt gezeigt wird, nicht selbstverständlich.

So lobte Bosse ausdrücklich die Arbeit des Integrationsforums und anderer Netzwerke in Kaufbeuren, die sich für das zwischenmenschliche Miteinander einsetzen würden. Bosse weiter: „Das Festival der Vielfalt lebt uns diesen Weg der gegenseitigen Verständigung vorbildlich vor. Lassen Sie uns so weitermachen." Den Show-Teil des Abends bestritt der Kaufbeurer Sänger Sir Seom (Patrick Kammerer). Er überzeugte die Gäste mit seiner eingehenden Musik und den verständlichen und tiefgehenden Texten.

Zum Schluss des offiziellen Teils wünschte Riermeier den Gästen noch interessante Gespräche und Begegnungen: „Das Integrationsforum hat sich in den letzten Jahren unter anderem dadurch ausgezeichnet, dass nach dem offiziellen Teil des Abends das Beisammensein für einen regen Austausch genutzt wurde." Diese Möglichkeit wurde dann auch von fast allen Anwesenden wahrgenommen.