Krippenplätze - In Kaufbeuren sind die Weichen gestellt

Gute Nachrichten für berufstätige Mütter und Väter: Ab dem 1. August 2013 haben Ein- und Zweijährige Kinder einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

Für viele Kommunen ist dies jedoch eine Herausforderung. Sie sehen sich damit vor die Aufgabe gestellt, entsprechende Plätze auch anzubieten. Bundesweit wird eine Versorgungsquote von 35 % angepeilt.

Krippenplätze: Versorgungsquote von 35 % wird laut Jugend- und Familienreferat erreicht werden

Um diese in Kaufbeuren zu erreichen, sind in der Wertachstadt seit 2009 1,3 Millionen Euro in Investitionen zum Neubau von Kinderkrippen geflossen. 240.000 Euro hiervon hat die Stadt selbst getragen.

„Wir als Stadt haben uns Familienfreundlichkeit auf die Fahnen geschrieben, wie bereits das Programm „Familienziel Kaufbeuren" eindrucksvoll beweist", unterstreicht Alfred Riermeier, Leiter des Jugend- und Familienreferates der Stadt Kaufbeuren, die Wichtigkeit dieses Themas. Eine Säule des Familienziels sei aus Sicht der Verantwortlichen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten.

Dazu gehörten auch die entsprechenden Betreuungseinrichtungen für Kinder. „Insofern ist es für uns selbstverständlich, alles Notwendige in die Wege zu leiten, um bedarfsgerecht die erforderlichen Betreuungsplätze für unter Dreijährige zu schaffen", erläutert Riermeier. Kaufbeuren strebe bis zum August die Erreichung eines Deckungsgrades von knapp über 35 % an. Man gehe aktuell davon aus, dass dieser Wert erreicht wird. „Wir sind auf jeden Fall gut aufgestellt", betont Riermeier.

Neue Stätten in Planung

Dafür unternimmt die Stadt einiges an Anstrengungen. Stand bis im letzten Jahr mit dem Haus für Kinder (86 Krippenplätze) in der Pfarrgasse lediglich eine Einrichtung zur Verfügung, so ändere sich laut Riermeier aktuell die Situation in Kaufbeuren mit rasantem

Tempo: Kürzlich wurde die katholische Krippe „Zum guten Hirten" eingeweiht, seit Mai ist die städtische Kinderkrippe im Blattneiweg in Betrieb und Anfang September eröffnete die katholische Kinderkrippe St. Ulrich.

Derzeit läuft die Planung für die Krippe in St. Peter und Paul sowie die Krippe der Arbeiterwohlfahrt in Oberbeuren. Ebenfalls befindet sich eine viergruppige Kindertagesstätte am Klinikum Kaufbeuren in Planung.

Ab August 2013 stehen dann 231 Plätze über das gesamte Stadtgebiet verteilt zur Verfügung. „In der Hauptsache schaffen wir die erforderlichen Plätze über Neubauten. Weitere Angebote werden in Kindergärten, die Kinder unter drei Jahren aufnehmen, sowie über die Tagespflege geschaffen", erläutert Riermeier die Zahlen. Insgesamt seien dann 356 Plätze verfügbar.

Fachpersonal benötigt

Eine Frage steht für Riermeier allerdings im Raum: „Die Schaffung der Gebäude ist das eine. Das andere Thema ist die Besetzung der neu entstehenden Stellen mit Fachpersonal. Da bundesweit jetzt überall Krippen gebaut bzw. erweitert werden, steigt der Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern. Da könnte hier durchaus ein Engpass auf uns zukommen". Außerdem verändere sich entsprechend der Geburtenzahl und aufgrund von Schwankungen am Arbeitsmarkt immer wieder die Anzahl der zu betreuenden Kinder.

So setzt der Leiter des Jugend- und Familienreferates auf Flexibilität: „Ob nachgebessert werden muss, bleibt abzuwarten, wir können dann entsprechend zulegen".