Kaufbeurer Bildungsbüro stellt Themen für 2017 vor

Ergebnisse des Bildungsforums in städtischer Bildungsbeiratssitzung aufgegriffen

Lernen hört nie auf. Von den ersten Schritten, über Schulzeit und Berufsausbildung, bis hin zur Weiterbildung oder Lernen als Hobby. Meist bis ins hohe Alter reichend ist Bildung ein lebenslanger Prozess. Entsprechend breit gefächert ist auch das Aufgabengebiet des Kaufbeurer Bildungsbüros. Es wurde vor gut zwei Jahren ins Leben gerufen, um in Kaufbeuren eine Bildungslandschaft entstehen zu lassen, in der alle Lehr- und Lernangebote bis zur nachberuflichen Lebensphase auf die Bedürfnisse der Kaufbeurer Bürgerinnen und Bürger abgestimmt sind.

So organisiert das Bildungsbüro einmal jährlich die Sitzung des Bildungsbeirates der Stadt Kaufbeuren. Neben der Verwaltungsspitze treffen sich hier alle Stellen der Stadt, die mit dem Bildungsbereich verknüpft sind. Das Ziel ist der Austausch und die Abstimmung von bildungsrelevanten Themen zwischen den städtischen Referaten und Abteilungen. Wie Tanja Stölzle, Mitarbeiterin des Bildungsbüros, berichtet, wurde in der kürzlich stattgefundenen Sitzung der  Bildungskoordinator für Neuzugewanderte, Jürgen Schick, vorgestellt. Er ist seit Juli im Bildungsbüro tätig. Auch informierte Stölzle den Bildungsbeirat über die bislang erzielten Erfolge im Projekt JUSTiQ – „JUGEND STÄRKEN im Quartier“. Hier werden zum Beispiel Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 26 Jahren gefördert, die Unterstützung im Bereich des Übergangs Schule-Beruf benötigen.

Weiterhin wurden im Bildungsbeirat einige der Themen, Informationen und Ergebnisse aus dem im Oktober stattgefunden Bildungsforum aufgegriffen und mögliche Umsetzungen besprochen. „Das Bildungsforum ist seit Jahren eine wichtige Plattform um uns mit Vertretern aus Schulen, Bildungsträgern, Verbänden und Wirtschaft über verschiedene aktuelle Themen aus dem Bildungsbereich auszutauschen“, erklärt Stölzle. Die behandelten Themen seien allgemeine Berufsorientierung, Orientierung für Neuzugewanderte und Elternorientierung gewesen. „Bei einem Werkstattgespräch zum ‚Kaufbeurer Berufsorientierungsweg‘ hatte sich herauskristallisiert, dass dieser angepasst und weiter ausgebaut werden sollte“, fasst Stölzle eines der Ergebnisse zusammen. Den „Kaufbeurer Berufsorientierungsweg“ gibt es seit sechs Jahren an allen drei Mittelschulen in Kaufbeuren. Durch individuelle Förderpläne werden die Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse bei der Berufsorientierung systematisch unterstützt. Wie Stölzle berichtet, wird das Thema nun durch die beteiligten Bildungsträger nochmals aufgegriffen und der ‚Kaufbeurer Berufsorientierungsweg‘ an die aktuelle Situation an den Schulen und am Ausbildungsmarkt angepasst. Generell fungiere das Bildungsforum laut Stölzle als Ideengeber. Es werde aber auch darauf geschaut, wo es noch hakt und wo noch Dinge fehlen. „Über den Bildungsbeirat haben wir dann die Möglichkeit, die Ergebnisse des Bildungsforums bei der Verwaltung einfließen zu lassen.“

Ein Ausblick auf die Themen des Bildungsbüros für das Jahr 2017 war ein weiterer Tagesordnungspunkt auf der Agenda des Bildungsbeirates. Besonders am Herzen liegt der städtischen Abteilung „Kinder, Jugend und Familie – Kindertageseinrichtungen“ und dem Bildungsbüro derzeit die Sprachförderung von Kleinkindern: „Wir möchten gerne das Bundesprojekt ‚Sprachkita‘ nach Kaufbeuren holen und damit rechtzeitig die Jüngsten gezielt unterstützen. Unser Ziel ist anzusetzen, bevor sich bei Kindern Defizite über schlechte Noten in der Schule zeigen.“ Wobei, wie Stölze betont, die Sprachförderung hierbei für alle Kinder, egal welcher Nationalität sie angehören, angeboten wird. Ein weiteres Thema für 2017 wird der Einstieg in die MINT-Förderung sein. MINT steht für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Laut dem Ergebnis der aktuellen MINT-Studie fehlen deutschen Unternehmen derzeit 212.000 Arbeitskräfte in diesem Bereich. Tanja Stölzle kündigte an: „Wir möchten aktuell in Kaufbeuren starten, Projekte zu unterstützen und weiter ausbauen“. Auch die Erstellung einer Bildungsmatrix für Neuzugewanderte, einer übersichtlichen Darstellung über vorhandene Angebote für diesen Personenkreis, zählt zum Aufgabenkreis für das neue Jahr.

Das Bildungsbüro ist Bestandteil der städtischen Abteilung Kaufbeuren-aktiv. Dabei setzt sich Kaufbeuren-aktiv aus dem Koordinierungszentrum und dem Bildungsbüro zusammen. Wer sich über die zahlreichen Projekte informieren möchte findet alle Programme und näheres zum Bildungsbüro unter www.kaufbeuren-aktiv.de/programme.


Von der Skizze, über die Umsetzung bis hin zum fertigen Badewannensofa: Im JUSTIQ-Projekt „Schöne Pause“ an der Jörg-Lederer-Schule haben die Schülerinnen und Schüler von Anfang an das Heft in der Hand.

Bild: Tatjana Nocker