Bildung-aktiv Projekt jedem Kind sein Instrument
Ob Geige, Schlagzeug oder Trompete - für viele Menschen ist das Musizieren ein erfüllendes Hobby und - mehr noch - ein wichtiger Teil ihres Lebens. Besonders bei Kindern wirkt sich der Umgang mit Instrumenten sehr positiv auf die geistige Entwicklung aus und stärkt durch Erfolgserlebnisse das Selbstbewusstsein. Dies ist auch das Fazit nach nunmehr einem Jahr “Jedem Kind ein Instrument”, einem Kaufbeurer Pilotprojekt, das an der Adalbert-Stifter-Schule Neugablonz zusammen mit der Ludwig-Hahn-Musikschule Kaufbeuren durchgeführt wird. Einmal pro Woche haben dabei ca. 86 Schüler der ersten und zweiten Klassen die Gelegenheit, im Rahmen des normalen Unterrichts musikalische Grundlagen ganz spielerisch zu erlernen.
Musikunterricht der besonderen Art
Das Ziel dabei ist, jedem einzelnen Kind unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern und seiner nationalen oder sozialen Herkunft eine wertvolle musisch-ästhetische Grundbildung zukommen zu lassen. Im ersten Jahr werden vor allem die allgemeine Kreativität und Ausdrucksfähigkeit der Kinder gezielt gefördert. Dazu gehören Singen, Reimen und Tanzen genauso wie das Bauen von einfachen Klangkörpern. Im Rahmen eines “Instrumentenkarussels“ können zudem viele wichtige Streich- Blas- und Tasteninstrumente wie z. B. Geige oder Trompete kennengelernt werden. “Viele der Schülerinnen und Schüler verbessern sich durch unser Projekt auch in anderen Schulfächern“, freut sich Martin Klein, Leiter der Musikschule, die die Instrumente und das Personal für das Projekt zur Verfügung stellt. Besonders Schüler mit Migrationshintergrund kämen durch das Singen von Liedern automatisch mit der deutschen Sprache in Kontakt und würden dadurch unter anderem ihren Sprachschatz erweitern, so Klein. Im zweiten Schuljahr kann jedes teilnehmende Kind dann ein sogenanntes “Wunschinstrument” wählen. Zur Auswahl stehen dann Hörner, Klavier, Keyboard, Trompeten, Flöten oder auch Geigen. Diese werden von der Schule als kostenlose Leihgabe zur Verfügung gestellt und dürfen zum Üben sogar mit nach Hause genommen werden. „Zum Glück ist unsere Auswahl an Instrumenten so umfangreich, dass wir jedem Kind die Möglichkeiten eines Leihinstrumentes bieten können“, betont Klein.
Das Kaufbeurer Projekt “Jedem Kind ein Instrument” zieht nach einem Jahr Bilanz
An der Finanzierung der Musikinstrumente von immerhin rund 12.000 € hat sich die Kaufbeurer Bürgerstiftung stark beteiligt. Auch die Koordinierungsstelle “Bildung-aktiv” aus dem Bundesprogramm „Lernen vor Ort“ steht dem Modellversuch sehr positiv gegenüber. “Das Projekt “Jedem Kind ein Instrument” zeigt, dass die Stadt Kaufbeuren als Bildungsstandort offen für neue Ideen ist und diese auch unterstützt“, erläutert die Kaufbeurer Leiterin von Lernen vor Ort, Manuela Mayer. So schaffen die Förderungen im musischen Bereich und kulturelle Projekte wie Theater-, Musical- oder Choraufführungen neue bedeutsame Lernräume. Laut Herrn Klein hätten die guten praktischen Erfahrungen des ersten Projektjahres dies deutlich bestätigt.” Vorab können sich Eltern und andere Gäste bei der jährlich stattfindenden Aufführung der Erstklässler im Juni verzaubern lassen - der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Weitere Informationen zum Programm Lernen vor Ort erhalten Interessierte unter www.kaufbeuren-aktiv.de.