Broschüre Handreichung Stufenmodell veröffentlicht
Broschüre Handreichung Stufenmodell veröffentlicht.
Lebenslanges Lernen - ein heute gern gebrauchtes und oft gehörtes Schlagwort. Früher war das Thema Bildung überwiegend in der Kinder- und Jugendzeit angesiedelt. Heute betrifft es jeden – oft sogar bis ins Rentenalter. „Auch in Kaufbeuren, wie in vielen anderen Kommunen auch, ist ‚Bildung’ inzwischen ein ganz zentrales Thema. Ein Grund ist der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften“, erläutert Lutz Tokumaru, städtischer Bildungs- und Projektkoordinator.
Darauf müssten die Kommunen reagieren, denn fehlende Fachkräfte gefährden die Wirtschaftskraft vor Ort. Ein wichtiger Baustein in der Sicherung des Fachkräftebedarfs ist die Erschließung schlummernder Ressourcen.
Genau hierfür dient das jetzt im Rahmen des Bundesprogramms „Lernen vor Ort“ entwickelte Stufenmodell Bildungsberatung.
Vierstufiges Angebot zur Versorgung möglichst aller Bevölkerungsgruppen
Das aufeinander aufbauende vierstufige Angebot zielt auf die Versorgung möglichst aller Bevölkerungsgruppen mit grundlegenden Informationen zum Thema Bildung. „Das Ziel des Stufenmodells ist den Bürgern einander ergänzende Zugänge zu einer fachspezifischen wie auch allgemeinen neutralen Bildungsberatung zu bieten. Dabei versuchen wir alle Bereiche im lebenslangen Lernprozess der Menschen abzudecken“, erklärt Tokumaru das Konzept.
Erste Stufe: Informationspunkte werden eingerichtet
In der ersten Stufe werden an festgelegten Stellen im Stadtgebiet, den sogenannten Informationspunkten, die Bürger mittels Handzetteln und Plakaten auf die Existenz einer Bildungsberatung in Kaufbeuren aufmerksam gemacht.
„Wir arbeiten hier mehrsprachig, um gezielt auch ausländische Mitbürger ohne Deutschkenntnisse zu informieren“, so Tokumaru.
Zweite Stufe: speziell geschulte Bildungslotsen beraten
Die zeitliche Planung sehe vor, dass die Informationspunkte
zeitgleich mit der zweiten Stufe starten. Bei dieser handelt es sich um den Einsatz von speziell geschulten Bildungslotsen. Diese gehen direkt auf sonst schwer erreichbare Bevölkerungsteile mit Beratungsbedarf zu.
„Derzeit befinden wir uns hier in der Erprobungsphase mit der Gewinnung und Schulung entsprechender Personen, die speziell Bürger mit Migrationshintergrund ansprechen werden“, erläutert Tokumaru. Ab September dieses Jahres fänden die entsprechenden Schulungen statt und für Oktober sei dann die Aufnahme der Lotsentätigkeit geplant.
Dritte Stufe: Beratungsnetzwerk
Als dritte Stufe fungiere ein Beratungsnetzwerk, welchem die in Kaufbeuren tätigen Bildungsberater aus Schulen, Verwaltung und Behörden sowie der Wirtschaft angehören, berichtet Tokumaru. Alle in Kaufbeuren bestehenden Beratungsangebote wurden in einer Übersicht zusammengestellt. Diese dient den Bildungsbildungsberatern und Bildungslotsen als Informationsgrundlage, um ihre Klienten an die immer passende Stelle zu verweisen.
Vierte Stufe: eine neutrale, trägerübergreifende Beratung
Die vierte Stufe bildet dann schließlich die neutrale trägerübergreifende Beratung, welche allen Bürgern der Stadt offen steht. Sie ist räumlich in der Volkshochschule Kaufbeuren e.V. (vhs) angesiedelt und arbeitet bereits seit Februar 2010 erfolgreich. „Die Beratung ist stets an der individuellen Biografie der Ratsuchenden orientiert, berücksichtigt aber auch gleichzeitig den Bedarf der regionalen Wirtschaft“, erklärt Jürgen Wendlinger, Leiter der Bildungsberatung an der vhs. Die Gespräche dienen sowohl der beruflichen als auch der persönlichen Weiterentwicklung der Bürger. Insbesondere werden hier bestehende Beratungslücken für die Bereiche vor, während und nach der Erwerbsphase abgedeckt, so Wendlinger weiter.
<<< Download Broschüre Stufenmodell Bildungsberatung (PDF, 10 MB)
Derzeit befinden sich Teile des Stufenmodells Bildungsberatung in der Aufbauphase. Jüngst ist nun eine Broschüre erschienen, welche die bisherigen Erfahrungen in der Umsetzung zu den einzelnen Stufen bündelt. „Die Broschüre ist mit vielfältigen Handlungsempfehlungen versehen und soll anderen Städten oder Regionen mit ähnlichen Vorhaben als Anregung dienen“, so Tokumaru. Zu finden ist sie im Internet unter www.kaufbeuren-aktiv.de.
Bild Kaufbeuren-aktiv: v.l.n.r.: Jürgen Wendlinger (Bildungsberater, vhs), Lutz Tokumaru (Bildungs-und Projektmanager), Alfred Riermeier (Leiter des Referats Jugend und Familie)
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Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert. Weitere Informationen unter: www.lernen-vor-ort.info.