6. Bildungsberatertreffen in Kaufbeuren.

6. Bildungsberatertreffen in Kaufbeuren

"Gemeinsam aktiv im Übergang zwischen Schule und Beruf".

6. Bildungsberatertreffen in Kaufbeuren.

Der Übergang von der Schule in den Beruf ist für Jugendliche ein wichtiger und manchmal auch schwieriger Schritt. In Kaufbeuren hat sich deshalb das „Netzwerk Bildungsberatung“ dieses sensiblen Themas angenommen. Initiiert wurde das Netzwerk vom nun auslaufenden Bundesprogramm „Lernen vor Ort“. Seit Herbst 2012 sind rund 20 Akteure und Beratungsstellen hierin vertreten. Dazu zählen Vertreter der Arbeitsagentur, Beratungslehrer allgemeinbildender und weiterführender Schulen aber auch spezialisierte Beratungsstellen wie der Jugendmigrationsdienst. Kürzlich fand nun ein „Bildungsberatertreffen“ in den Räumlichkeiten der Volkshochschule Kaufbeuren e.V. (vhs) statt.

Lernen vor OrtDas abgehaltene Treffen war das sechste seiner Art. „Trotz des Auslaufens von ‚Lernen vor Ort’ herrschte bei allen Anwesenden Einigkeit darüber, weiterhin gemeinsam aktiv in der Mitgestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf zusammen zu arbeiten“, zog Lutz Tokumaru, Projektleiter von Lernen vor Ort ein Fazit. Nach der Einstellung von „Lernen vor Ort“ im Herbst des Jahres, steht dann zur Weiterführung und Koordination ab 1. September das Bildungsbüro im Kaufbeurer Rathaus zur Verfügung. Tokumaru wird hier von der Bildungskoordinatorin Daniela Hiemer personell unterstützt.

Zum Auftakt der Veranstaltung veranschaulichte Jürgen Wendlinger, stellvertretender Leiter der vhs und dort auch zuständig für die Bildungsberatung, deren Weiterentwicklung in den letzten Jahren. Aktuelle Statistiken zeigten, dass die bei weitem häufigsten Themen in der Beratung sich um die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie Deutschprüfungen und Einbürgerung drehen. So besteht auch eine große Gruppe der Ratsuchenden aus Migranten. Generell steht jedoch der Übergang von der Schule ins Berufsleben im Vordergrund: „Allein rund 100 Beratungen drehten sich in 2013 um diesen sensiblen Bereich“, betonte Wendlinger. Dabei erstreckte sich der Themenreigen vom Nachholen erforderlicher Schulabschlüsse, über Kompetenzfeststellungen bei den Jugendlichen und Hilfen bei der Entscheidungsfindung und Ausbildungsplatzsuche bis hin zu Fragen bezüglich Aufstiegs- und Fortbildungsmöglichkeiten. „Auch die Anerkennung ausländischer Abschlüsse in Deutschland kommt häufiger zur Sprache“, berichtete Wendlinger. 

Bernd Kabitschke, Ansprechpartner der Lehrstellenbörse bei der IHK Schwaben, zeigte den aktuellen Stand der IHK Lehrstellensituation sowie deren Lehrstellenvermittlung auf: „Erfreulich ist, dass es momentan rund 500 freie Ausbildungsplätze gibt, die online in unserer Lehrstellenbörse zu finden sind.“ Laut Kabitschke konnten 2013 zusätzlich knapp 600 Jugendliche in eine Ausbildung vermittelt werden. Dafür sind weit über 1000 Beratungsgespräche sowohl mit den Jugendlichen als auch mit Firmen geführt worden.

Den anschließenden Rückblick auf die bisherige Arbeit der Bildungsberatung nutzten die Anwesenden zur Diskussion einiger Fragestellungen. Zum Thema, was speziell in Kaufbeuren den Übergang von der Schule in den Beruf weiter erleichtern könnte, kristallisierte sich heraus, dass ein Berufsvorbereitungsjahr für Jugendliche mit Defiziten in der deutschen Sprache anzustreben sei. Ein dringliches Anliegen ist es, die  Möglichkeiten Schulabschlüsse nachholen zu können auszubauen. Auch wurde der Wunsch nach einer besseren Koordinierung aller Ressourcen und Angebote laut. „Die Vernetzung und Verzahnung aller direkt Beteiligten im Übergang Schule – Beruf ist sicherlich eines der Topthemen für das künftige Büro für Bildung und Demografie“, schilderte Lutz Tokumaru. Weiter werden von den Teilnehmern Berater- und Lehrerfortbildungen sowie eine intensive jährliche Beleuchtung der Lehrstellensituation als hilfreich angesehen. 

Bild Lutz Tokumaru: Das im Oktober 2012  gegründete Netzwerk der Bildungsberater im Übergang zwischen Schule und Beruf setzt in Kaufbeuren seine Arbeit fort.

 

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